Mensch und Natur: Zur Ethik gesellschaftlicher Naturverhältnisse

Mensch und Natur: Zur Ethik gesellschaftlicher Naturverhältnisse

Derzeit gibt es in vielen Bereichen politische Debatten um die richtigen Schritte einer Transformation in Richtung Nachhaltigkeit: „Grünes“ Wachstum oder Postwachstum, Klimaschutz und Energiewende, Boden- und Gewässernutzung und Biologische Vielfalt. Letztlich werden hier Fragen nach angemessenen, nach gerechten gesellschaftlichen Naturverhältnissen gestellt. Das Konzept der Nachhaltigen Entwicklung verknüpft Gerechtigkeitsfragen mit deren Einbettung in Natur und Umwelt. Im Vortrag werden die ethischen und die naturphilosophischen Grundlagen vorgestellt sowie konkrete Konflikte der oben genannten Themenbereiche diesbezüglich erörtert. Dabei wird gezeigt, dass es nicht um den vermeintlichen Konflikt „Mensch versus Natur“ geht, sondern um unterschiedliche und strittige gesellschaftliche Naturverhältnisse sowie deren zugrundeliegende ethischen und philosophische Positionen.

 

Thomas Potthast
Biologe und Philosoph, Sprecher des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen.

Nach Studium in Freiburg und Promotion in Tübingen war er als PostDoc am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin und Humboldt-Stipendiat an der University of Madison-Wisconsin (Dept. History of Science und Institute for Environmental Studies), bevor er nach Tübingen zurückkehrte. Im WS 2010/11 Lehrstuhlvertretung am Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik der Universität Jena. Thomas Potthast ist geschäftsführender Vorsitzender des Beirats für Nachhaltige Entwicklung der Universität Tübingen seit dessen Gründung 2011 sowie seit 2012 Sprecher der interdisziplinären geistes- und sozialwissenschaftlichen Plattform 4 „Bildung – Gesellschaft – Normen – Ethische Reflexion“ im Rahmen des Zukunftskonzepts der Universität Tübingen (Exzellenzinitiative).

Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen im Bereich inter- und transdisziplinärer Fragen der Ethik, der Nachhaltigen Entwicklung sowie der Geschichte und Theorie der Bio- und Umweltwissenschaften.