Stephan Kabasci
Biokunststoffe sind eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen, die aus erneuerbaren Ressourcen wie Pflanzenölen, Maisstärke oder anderen organischen Materialien hergestellt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen, die auf Erdöl basieren und eine erhebliche Umweltbelastung darstellen, haben Biokunststoffe das Potenzial, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und die Abhängigkeit von nicht-erneuerbaren Ressourcen zu reduzieren.
Die Vorteile von Biokunststoffen liegen in ihrer biologischen Abbaubarkeit und der Möglichkeit, sie aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen, was zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen kann. Darüber hinaus können sie in vielen Anwendungen genauso effektiv sein wie herkömmliche Kunststoffe, was ihre vielseitige Verwendbarkeit unterstützt.
Allerdings sind Biokunststoffe nicht frei von Risiken. Die Herstellung und Entsorgung von Biokunststoffen erfordert oft den Einsatz von Chemikalien und Energie, was zu Umweltbelastungen führen kann, wenn sie nicht nachhaltig durchgeführt werden. Darüber hinaus kann die Konkurrenz um landwirtschaftliche Flächen für den Anbau von Rohstoffen für Biokunststoffe zu Problemen wie Landnutzungskonflikten und der Reduzierung von Anbauflächen für Nahrungsmittel führen.
In diesem Vortrag wollen wir erfahren wo wir bei der Herstellung von Biokunststoffen stehen und ob sie die herkömmliche Herstellungsweise von Kunststoffen ersetzen können.
Stephan Kabasci ist Experte auf dem Gebiet der nachhaltigen Chemie und der Entwicklung von Biokunststoffen am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Als Leiter der Abteilung Biobasierte Kunststoffe und Recycling erforscht er innovative Lösungen zur Herstellung von Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen sowie zu deren Recycling und Wiederverwertung.
Bild: ResearchGate