Referentin: Dr. Katharina Kapitza
Die Auswirkungen der Klimakrise sind – in Form von Dürren, Waldbränden und Hochwasserereignissen – bereits heute deutlich spürbar und verweisen auf die Dringlichkeit einer radikalen sozial-ökologischen Transformation in Richtung Nachhaltigkeit. Der Klimawandel trifft jedoch nicht alle Menschen gleichermaßen: strukturelle Ungleichheiten und Mehrfachdiskriminierungen führen dazu, dass Frauen*, BIPoC oder Menschen in Ländern des Globalen Südens oftmals stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen sind. Ansätze und Strategien für notwendige Transformationsprozesse, wie bspw. die Energiewende, setzen sich jedoch kaum mit Fragen der Klimagerechtigkeit auseinander und reproduzieren so Machtverhältnisse, Ungerechtigkeit und daraus resultierende Betroffenheiten.
Der Vortrag stellt Klimagerechtigkeit und Gender ins Zentrum der Auseinandersetzung mit der Klimakrise und geht der Frage nach, wie es gelingen kann, angesichts der Dringlichkeit sozial-ökologischer Transformationen Machtverhältnisse und Ungleichheiten stärker in den Blick zu nehmen. Anhand des Beispiels der Energiewende wird aufgezeigt, inwiefern intersektionale Geschlechterperspektiven dazu beitragen können, neue Lösungsansätze für den Umgang mit der Klimakrise zu entwickeln, um Transformationsprozesse nachhaltig:er und gerechter zu gestalten.
Dr. Katharina Kapitza hat Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg studiert und dort zu sozial-ökologischen Perspektiven auf Neobiota promoviert. Aktuell leitet sie das Wissenschaftliche Referat „Konzepte und Strategien räumlicher Transformation“ an der ARL –Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft und ist Sprecherin der Arbeitsgruppe Geschlechterverhältnisse, Nachhaltigkeit, Umwelt und Transformation (GENAU*T) in der Fachgruppe Geschlechterstudien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Geschlechterverhältnisse und Nachhaltigkeit, räumliche Transformation sowie Energiewende und Gender.