Recycling Branche: grenzen der sozial ökologischen Transformation

Recycling Branche: grenzen der sozial ökologischen Transformation

Unternehmen sind gegenwärtig mit multiplen Erwartungen und Diskursen konfrontiert und müssen diese bearbeiten. Im Rahmen des Narrativs der „Green Economy“ oder „Nachhaltigkeit als Modernisierung“ formieren und verfestigen sich im Zuge wandelnder regulatorischer Bedingungen sowie der Problematisierung globaler ökologischer und sozialer Folgen von Wirtschaftswachstum auch die Erwartungen der Übernahme von Verantwortung und einer Verpflichtung auf Nachhaltigkeit. Bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit müssen solche multiplen Erwartungen unternehmenspraktisch gelöst werden. Der Vortrag präsentiert Erkenntnisse aus einer Untersuchung von Unternehmen der Recycling-Branche. Nachhaltigkeit wird hier als polykontexturale organisationale Praxis gedeutet, deren Stabilisierung und Bedeutung kontextspezifisch, flexibel und fragil bleibt. Das Konzept „Nachhaltigkeit“ wird deutungsoffen gehalten und kann als „boundary object“ verstanden werden. 

Prof. Dr. Konstanze Senge studierte von 1991 bis 1996 Kommunikationswissenschaft, Psychologie und Germanistik an der Universität Essen sowie von 1997 bis 2000 Soziologie an der Boston University. Im Jahr 2005 erfolgte eine Promotion zum Doktor der Philosophie an der TU Darmstadt. In der Folgezeit übernahm sie unter anderem Vertretungsprofessuren für Wirtschafts- und Arbeitssoziologie an der Universität Bielefeld und für Soziologie an der TU Darmstadt. Im Anschluss an die 2014 abgeschlossene Habilitation an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg bekleidet sie seit 2015 die Professur für Wirtschafts- und Organisationssoziologie an der MLU Halle-Wittenberg.