Dr. Benjamin Schraven
Nicht wenige Beobachter sehen in dem – zumindest aus deutscher und europäischer Sicht – Höhepunkt der globalen Flüchtlingskrise in der zweiten Jahreshälfte 2015 nur einen kleinen Vorgeschmack dessen, was Europa oder anderen wohlhabenden Weltregionen Flüchtlingszuwanderung droht, wenn die Auswirkungen des Klimawandels den globalen Süden noch viel härter treffen. So ist „Klimamigration“ nicht nur zufällig seit 2015 auch offizieller Teil der internationalen Klimaverhandlungen. Andererseits wird seit mehreren Jahren in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen über die Wechselwirkungen zwischen Umweltveränderungen und Migration das Konzept von Migration als Anpassungsstrategie immer bedeutender. Welche Aussagen lassen sich über den Zusammenhang zwischen Klimawandel auf der einen und menschlicher Mobilität auf der anderen Seite nun eigentlich treffen? Ist der Klimawandel bereits heute ein Motor für Flucht und Zwangsumsiedlung in besonders betroffen Weltregionen? Kann Migration tatsächlich eine Anpassungsstrategie an die negativen Auswirkungen klimatischer Veränderungen sein?
Dr. Benjamin Schraven ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) in Bonn. Der Sozialwissenschaftler arbeitet dort zu verschiedenen Aspekten von Migration und Flucht. Benjamin Schraven promovierte 2010 am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zu Migration im Kontext des Klimawandels.
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