Dr. Laura Spengler
Kann Technik allein alle Umweltprobleme lösen, oder braucht es auch „weniger“ Konsum in wohlhabenden Staaten, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten? Diese Frage wird schon lange in den Umweltwissenschaften diskutiert und kann mit Blick auf eine Reihe von Umweltproblemen heute mit „Ja“ beantwortet werden. Es reicht jedoch nicht, wenn wenige Einzelne freiwillig ihren Verbrauch an umweltrelevanten Gütern einschränken („Suffizienz“), um insgesamt nachhaltige Konsummuster zu erreichen. Suffizienz muss auch auf politischer Ebene zum Thema werden.
Es bestehen mit Blick auf mögliche Freiheitseinschränkungen Bedenken, ob sich eine Verringerung des Konsums in einem liberalen Staat politisch umsetzen lässt. Es gibt jedoch aus politisch-philosophischer Sicht verschiedene Wege der Rechtfertigung für eine Politik der Suffizienz in liberal-demokratischen, wohlhabenden Staaten. Welcher Ansatz erscheint hier am vielversprechendsten, und wie ließe sich eine Politik der Suffizienz möglichst freiheits- und sozialverträglich umsetzen?
Mittwoch 27.06. 18:15 Uhr Audimax Hörsaal XXIII
Laura Spengler stammt aus Hamburg und hat von 2003 bis 2008 Umweltwissenschaften mit den Schwerpunkten Umweltpolitik/-recht und Umweltchemie an der Universität Lüneburg und der Universität des Baskenlandes (Bilbao) studiert. Seit 2009 arbeitet sie beim Umweltberatungsunternehmen Ökopol (Hamburg) im Bereich umweltverträgliche Produkte zu produktbezogenen Instrumenten des Umweltschutzes wie der Energieverbrauchskennzeichnung, Ökodesign-Richtlinie und Umweltkennzeichen, zum Thema Abfallvermeidung sowie zum nachhaltigen Konsum. Zwischen 2010 und 2017 arbeitete sie berufsbegleitend an ihrer Promotion in Politikwissenschaften an der Universität Lüneburg; Thema der Dissertation: Suffizienz als Politik: Analyse der Notwendigkeit, Möglichkeiten und Grenzen einer politischen Umsetzung der Suffizienz-Strategie.
Hier findet ihr den Flyer mit allen Vorträgen der Ringvorlesung Nachhaltigkeit 2018.